Luxor ist das größte Freilichtmuseum der Welt. Die Corniche auf dem Ostufer des Nils lädt zum Bummeln ein. Im Gegensatz zu den „normalen“ Fußgängerwegen Ägyptens gibt es keine unerwarteten Hindernisse wie tiefe Löcher oder hohe Kanten. Für Autos und Motorräder ist der Weg tabu. Dafür gibt es viele schattige Plätze mit Sitzgelegenheiten. Es macht Spaß dort zu rasten und dem Treiben zuzuschauen. Selbstverständlich blieb ich nie lange allein. Schnell gesellten sich mir Einheimische mit unterschiedlichsten Anliegen bei. Darüber werde ich an anderer Stelle berichten.
Wem die vier Kilometer vom Karnak Tempel zum Luxor Tempel zu weit sind, Taxis und Pferdedroschken gibt es zuhauf.Auf dem Westufer sind die Entfernungen grösser. Gleich an der Anlegestelle der Fähre gibt es Fahrräder zum leihen. Damit habe ich die Sehenswürdigkeiten gemütlich abgeklappert. Selbstverständlich sind auch Taxifahrer gerne bereit, sich das Warten (für ägyptische Verhältnisse) fürstlich bezahlen zu lassen.
Ostufer
Schauen wir uns ein wenig um und fangen mit dem Tempel von Luxor an. Am Eingang standen ursprünglich zwei Obelisken. Einer davon trat den beschwerlichen Weg über das Mittelmeer an und fand in Paris Asyl.
Dieser Tempel diente vor allem der Krönung der Pharaonen. Spätere Generationen stellten eine Kirche rein. Noch spätere überbauten die mit einer Moschee.
Gegenüber dem Tempel versammeln sich Einheimische gern zu einem Picknick. Dort befindet sich auch das kulinarische Zentrum des Ortes. Höhepunkt ist der McDonalds dort. Dessen Angebot wird jeder schätzen der sich eine Zeitlang von Brot, Fool und Falafel ernährte oder gar auf das überall angebotene mit von Fett triefenden Pommes Frites gefüllte Brot zurückgreifen musste.
Hinzu kommt, die hygienischen Standards im Lande sind unterschiedlich. Vielleicht hatte ja Agatha Christie gerade die im Hinterkopf als sie einen ihrer Romane Tod auf dem Nil nannte. Der Begriff „Pharaos Rache“ ist jedenfalls sehr vielen Touris geläufig. Da heißt es auf jeden Fall, vorsichtig zu sein.
In unmittelbarer Nähe hat es auch einen großen Parkplatz für Pferdedroschken. Der Geruch dort vermittelt eine Ahnung wie es in europäischen Großstädten vor Erfindung der umweltzerstörenden Kraftfahrzeuge roch.
Vom Luxor Tempel gab es früher einen Prozessionsweg nach Karnak. Auf beiden Seiten dieser Straße standen Sphinxen. Derzeit wird wieder aufgebaut.
Der gewaltige Steinhaufen Karnak war ein riesiger Tempel für den Gott Amun. Das sagt die Galerie der Widder am Eingang.
Besonders spannend ist der große Säulensaal. Hier standen mal 134 Trümmer, die bis zu 22,5 Meter hoch waren.
Von außen sieht das Ganze so aus:
Vollendet wurde der Säulensaal unter Ramses II.
Auf dem riesigen Gelände gibt es noch unendlich viel mehr zu besichtigen. Da ist es am besten, selbst hinzufahren. Aber auch Googles Bildersammlung liefert Exzellentes das von Profis abgelichtet wurde.
Das Weiße ist Salz! Das Grundwasser steht viel zu hoch und die Fundamente des Tempels haben ständig nasse Füße. Salz konzentriert sich im Gestein und zerstört es.
Westufer
Star ist das Tal der Könige. Zur Besichtigung dort empfehle ich Google. Profis fotografieren viel besser als ich. In Oberägypten ist die Luft brottrocken. In den zum Besuch freigegebenen Königsgräbern dagegen recht schwül. Die Ausdünstungen der Touris sorgen dafür und ich bin mir sicher, ohne eine richtige Belüftung der Gräber sind die Tage der Wandmalereien dort gezählt.
Die Kolosse. Dahinter stand ein riesiger Totentempel.Einige Reiseführer sprechen hier vom Dorf der Künstler. Ich meine mich an Älteres zu erinnern. Dort ist vom Dorf der Grabräuber die Rede. Die unmittelbare Nähe zum Gräberfeld der Adeligen ist zu verlockend. Hatschepsuts Tempel. Für Restaurateure ist es Ehrensache restaurierte Teile farblich kenntlich zu machen. Hier sind sie heller. Schaue ich genauer hin, inzwischen ist das Teil kompletter Neubau.
Gut gefiel mir der mitten in einem Dorf gelegene und selten besuchte Tempel des Sethos.
Hier der bescheidene Totentempel von Ramses dem Großen.Beeindruckend ist der Totentempel von Ramses III. Mir gefielen vor allem die Reliefdarstellungen seiner Siege über die Seevölker zu Beginn der 12. Jahrhunderts.
Das Kopfabschneiden hat in der Region eine lange Tradition.
Dieser Hof wurde in eine koptische Kirche umgebaut. Deren Reste wurden bei den ersten Ausgrabungen im 19. Jahrhundert vollständig entfernt.
Viele Jahrhunderte war diese Anlage unter Sand begraben. Wohl nur deshalb sind die Farben so gut erhalten.
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