Ägypten ist stolz auf seine Eisenbahn. Sie ist billig, sicher, bequem und unpünktlich. Frage ich z.B. in Luxor, wann kommt der Zug? Lautet die Antwort, der kommt aus Kairo. Afrikaner haben Zeit, Westler eine Uhr.
Weil der Zug billig ist dürfen Touristen auf der Strecke Kairo Assuan aus Sicherheitsgründen nur den sehr teuren Schlafwagen benutzen. Ägypten wäre ein anderes Land ginge es nicht trotzdem. Jeder kann ohne Fahrkarte in jeden Zug einsteigen und dort bezahlen, hat dann allerdings keine Sitzplatzreservierung.
Die Alternative ist der Bus. Da ich nach Hurgada wollte nahm ich den. Auf der mindestens vierspurigen beinahe leeren Autobahn ging es durch eine langweilige Wüstenlandschaft.
Hurgada erstreckt sich über 40 km an der Küste des roten Meeres, so dass mein Eindruck falsch sein kann. Ich bin im Zentrum des Ortes gelandet. Auch bei den Zwischenstopps zuvor, viele Touris habe ich nicht gesehen. Das mag an meiner Reisezeit, Ende November, gelegen haben. Nachts wurde es empfindlich kühl und ich würde einen Urlaub dort zu dieser Zeit nur mit einem beheizten Hotel buchen. Aber Golfplätze mit grünem und gepflegtem Rasen mitten in der Wüste haben schon was.
Am Eingang eines jeden Strandes wachte ein Zerberus darüber, dass nur Berechtigte diesen Strand betraten. Man versicherte mir aber, es gäbe öffentliche Strände und jeder Taxifahrer wisse, wo die zu finden sind.
Der touristische Leerstand wirkt sich auch so aus und hilft ein wenig gegen das Fehlen öffentlicher Toiletten:Auch hier werden dringend Mieter gesucht.
Hurgada wurde aus dem Boden gestampft. Trotzdem gelang es, die Siedlung der Araber dort so aussehen zu lassen, als sei sie sehr alt.
Auf dem Weg von Kairo nach Hurgada sind die Klöster des heiligen Paulus von Theben und des heiligen Antonius sehenswert. Beide gelten als die ersten Asketen die als Einsiedler in der Wüste lebten und als Gründer der ersten christlichen Klöster.
Achtet auf die Augen. Auf alten Mumiensärgen sehen die genau so aus.
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