Goa ist nach der ehemals gleichnamigen Stadt, heute Velha Goa, benannt. Die Region war als Teil Portugiesisch-Indiens rund 450 Jahre lang portugiesische Kolonie und weist daher eine besondere kulturelle Prägung auf. Kaum ein indischer Bundesstaat ist kulturell so nachhaltig von einer europäischen Kolonialmacht beeinflusst worden wie Goa. Dies zeigt besonders der hohe katholische Bevölkerungsanteil.
Ursprünglich siedelten die Portugiesen ein wenig flussaufwärts im heutigen Alt Goa. Diese Siedlung wurde jedoch aufgegeben. Malaria, Cholera usw. taten dabei das Ihre.
Muslime verlangten von Ungläubigen die in ihren Siedlungen wohnten eine Kopfsteuer. Weniger geschickt waren die Portugiesen. Wer nicht konvertierte verlor sein Wohnrecht. Überzeugt von sich versuchten die Portugiesen ihr Glück mit der Suche nach Proselyten. Das war mit den wenigen Göttern der Katholiken schon schwierig. Hindus konnten denen Millionen eigene Götter entgegenhalten. Und auch die Heerscharen von Heiligen verfingen nicht so richtig. Also versuchte man es mit großen Kirchen. Das half. Goa ist heute immer noch recht christlich und an beinahe jeder Ecke findet sich eine Kirche.
Die großen Kirchen von Alt Goa liegen in sehr gepflegter Umgebung. Ich stelle mir manchmal vor, man hätte den Wald wuchern lassen und die Kirchen sähen dann so aus wie einige Tempel in Angkor. Ist aber nicht.
Im Vordergrund die Augustinerkirche und links der Dom.
Selbstverständlich wollten auch die Jesuiten nicht abseits stehen.
Kleine Kirche wie es sie überall im Lande gibt.
Vor guten 30 Jahren war ichschon mal in Goa. Wie toll war damals die Altstadt der Provinzhauptstadt Panaji. An jeder Ecke kleine Märkte auf denen mit bunten Saris bekleidete Inderinnen Lebensmittel kauften und verkauften. Für die ist inzwischen kein Platz mehr. PKW und Motorräder beanspruchen heute alle verfügbare Verkehrsfläche.
Allerdings, clevere indische Unternehmer bieten heritage walking tours an. Deren viele indische Kunden können dabei sehr unindisch bunte Häuser bestaunen. Ein wenig Disneyland ist das schon. Ich jedenfalls kann mich nicht daran erinnern, dass es vor 30 Jahren auch so bunt aussah.
Aber natürlich gibt es auch Häuser, die „richtig“ restauriert wurden.
Weiter zu: