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Geschäftsidee: Wiener Kueche in Kamala

Geschäftsidee: Wiener Haute Cuisine

Auch in Thailand ist die Geschäftsidee das A und O des wirtschaftlichen Überlebens. Es muss ja nicht immer so etwas Originelles sein wie z.B. eine Bar, ein Restaurant oder ein Massagesalon. Vielleicht geht es ja auch anders.

Ein Bekannter von mir eröffnete  eine Wurtstbude. Das Konzept war simpel und erfolgreich. Einfachste Einrichtung, billiges Bier und preiswertes fast food. Und so erfolgreich, dass die Konkurrenz über Dumping klagte. Nun, jedem, der einmal über das Problem fixer Kosten nachgedacht hat, wird klar sein, dass in einem sehr gut besuchten Restaurant sog. Dumpingpreise durchaus auskömmlich sein können. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Besitzer weniger frequentierter Etablissements das anders sehen.

Gut lief der Laden also. Dann gelang dem Betreiber sozusagen über Nacht, durch einige wohlgesetzte Worte seine gesamte Stammkundschaft  total zu verärgern und seine Wurstbude stand auf einmal leer. Deshalb dachte  er dann auch sogleich über einen Verkauf nach, doch bei seinen Preisvorstellungen muss er wohl von einem alteingesessenen Thai beraten worden sein, so dass sich kein Interessent fand.

Sein Mietvertrag läuft noch einige Zeit, mein Bekannter dachte nach und kam zu dem Ergebnis, ein Frühstücksrestaurant wäre nicht schlecht. Die Marksituation ist recht übersichtlich. Die großen Hotels bieten sehr teure Frühstücksbuffets an. Ein Thai hat hier 2 shops bakery. Seine Spezialität sind in der Mikrowelle „aufgebackene“ Baguettes. Dass seine beiden Läden immer gut besucht sind, sagt viel über die kulinarische Leidensfähigkeit des hiesigen Publikums. Ein anderer Spezialist für Frühstück hier ist ein Deutscher, der hier nach seinen Werbetafeln eine Bäkerei betreibt. Das ist natürlich gelogen,  er kauft  in unregelmäßigen Abständen Backwaren von eingesessenen Bäckern hier. Es ist bestimmt nicht der Brüller, jeden Morgen 50 km zu fahren, um mit einen Korb voll Brot und Brötchen heimzukehren und Paniermehl ist auch nicht unbedingt das big Business hier, also ist sein Angebot manchmal gut abgelagert.

Dabei ist das Geheimnis knackiger Brötchen im feuchten Tropenklima ganz einfach, einfrieren und auf- oder zu Ende backen. So soll es dann auch gemacht werden. Läge nun sein Laden nur nicht so weit vom touristischen Geschehen entfernt, könnte das Konzept durchaus Erfolg haben. Allerdings, manche Kunden sind hier so unverschämt, dass sie ihr Frühstück vormittags haben wollen, so dass die Verwirklichung dieser Geschäftsidee  erst einmal zurückgestellt wurde.

Eigentlich ist das Lokal ja ganztägig gemietet, warum also nur Frühstück, ein Restaurant drängt sich da ja förmlich auf. Und ihm als Österreicher fiel natürlich auf, dass es hier und in der Umgebung nirgendwo eine gute böhmische Küche gibt. Da war sie also, die zweite Marktlücke.

Leider hat mein Bekannter nicht die geringste Ahnung vom Kochen oder gar dem Einkauf von z.B. Fleisch. Das weiß er auch, ist aber ganz zuversichtlich, schließlich stehen die meisten Rezepte ja im Internet. Er selbst hat keine Arbeitserlaubnis für Thailand und seine Thaigefährtin mag so niedere Tätigkeiten wie Kochen nicht. Was also lag näher, als einen Thai anzulernen?

Also ward ein Thai eingestellt, der, nach eigner Aussage, in der Küche eines großen Hotels gearbeitet hat. Er hat das wohl sehr wörtlich gemeint, und ich vermute mal, dass er dort eher für die Sauberkeit von Tellern und Besteck zuständig war denn für das Kochen. So hatte er erhebliche Schwierigkeiten mit ersten anspruchsvollen Gerichten der Wiener Haute Cuisine wie z.B. Bratkartoffeln und Spiegelei.

Es ist nicht einfach, in Thailand Geld zu verdienen. Die Konkurrenz ist groß und immer unfair.

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