Es gibt nur noch wenige Gegenden in Afrika in denen die Bevölkerung noch ganz traditionell lebt.
Das untere Omo Tal gehört dazu.
Touristisch ist das Ganze gut erschlossen. So gut, dass ich vielfach den Eindruck hatte, in einem exotischen Menschenzoo zu sein.
Ganz billig ist der Eintritt nicht, landestypisch wird abgezockt.
Will man ein Dorf besuchen muss man einen lokalen Führer anheuern. Hat man Glück kann der sogar Englisch. Mit dem geht es zum Eingang des Nationalparks. Rein zufällig liegen die interessanteren Dörfer immer in einem. Dort heißt es den Eintritt für alle Touris und das Fahrzeug zu bezahlen. Das Dorf verlangt ebenfalls einen Eintritt und Geld für den „Parkplatz“. Beinahe hätte ich es vergessen, jedes Foto kostet pro abgelichteter Person 20 Eurocent . Das ist wohl auch deren einzige Möglichkeit, Bares zu verdienen. Und das brauchen sie auch. Wie sollten sie sonst ihren Schnaps bezahlen?
Hamer
Die Männer sind Hirten. Die gute Nachricht, sie haben Kalaschnikows, um ihre Herden zu schützen. Die schlechte Nachricht, Viehdiebe – Heiraten ist ausgesprochen teuer dort – auch.Ein Brauch ist das Auspeitschen von Frauen. Wiederholt fordern die Frauen als Zeichen ihrer Verbundenheit und Zuneigung die Männer dazu auf, ihnen den Rücken blutig zu schlagen.
„Der Sprung über die Rinder“. Um heiratsfähig und erwachsen zu werden läuft der junger Mann viermal über eine Reihe von Rindern. Kommt er dabei zu Fall muss er weiterhin Ziegen hüten.
Ich lasse mal offen, ob ich hier einen originalen oder einen Touristensprung gesehen habe. Beeindruckend war das Ganze auf jeden Fall.
Mursi
Kommt man außerhalb der üblichen Sprechzeiten in das Dorf dauert es einige Zeit bis sich die Leute zum Geldverdienen umgezogen haben.
Jetzt weiß ich endlich, was es heißt, eine große Lippe zu riskieren.
Karo
Daasanach
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