Dies ist das Schild des Hauptbahnhofes von Bidar. Ich erinnere mich noch gut daran. Der Zug kam ganz früh morgens an. Alles schlief noch und ich bekam die Waggontür nicht auf. War aber nur einfach India High Tec die mich überforderte. Da bin ich dann eine Haltestelle weiter gefahren und hatte ausreichend Zeit, nach einem Waggon mit offenen Türen zu suchen. Incredible India.
Drei mal pro Woche fährt ein Zug von Aurangabad nach Bidar. Dieser Ort liegt sehr weit abseits in der Nordwestecke Karnatakas. Bekannt ist er heute durch eine Pilotenschule der indischen Luftwaffe. Wäre ich ein staatstragender Blogger hätte ich bestimmt beobachtet, welch Glanz das Kreischen der Jets in den Augen der einfachen Inder erzeugte.
Früher muss das eine sehr reiche Stadt gewesen sein. Die Reste der im 15. Jahrhundert gebauten Koranschule zeigen das. In den Kriegen des Aurangzebs im 17. Jahrhundert war hier ein Pulverlager. Ein Sepoy war wohl etwas unvorsichtig mit seinen Beedis, eine indische zigarettenähnliche Tabakware, und das Teil explodierte.
Zur gleichen Zeit wurde auch das große Fort gebaut.
Es heißt, aus dem umgebenden Sandstein wurde ein Graben gemeißelt. Der sei mit Wasser gefüllt. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, wo das Wasser her kam. Heute hat der Graben eine neue Funktion. Man kann Müll rein kippen und den anzünden.
Im Fort selbst stand ein Palast.
Leider ist dort alles gut unter Verschluss gehalten. Ein kleiner Eindruck der Palastmoschee (unter der Kuppel rechts) war aber möglich.
Mein Tool das vorgibt, Google zu kennen, meint einige Worte mehr wären auch mehr. Was liegt da näher, als ein wenig aus der Geschichte zu erzählen:
Das Bidar Fort war Zeuge vieler wichtiger historischer Ereignisse – Aufstieg und Fall der Bahmani-Dynastie, Aufstieg und Trennung der fünf Dekkan-Sultane, Eroberung durch die Barid Shahi- und Adil Shahi-Dynastien und schließlich der Sieg des Mogulkaisers Aurangzeb bei der Blockade von Bidar im Jahr 1657.
Interessant, nicht wahr.
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