Akbar (der Große) baute in Fathepur Sikri (das ist so 35 km von Agra entfernt) seine Hauptstadt. Dem Vernehmen nach lebte hier ein Wunderscheich der Akbar eigene Söhne prophezeite. Dieser Heilige liegt in dem weißen Mausoleum in einer großen Moschee begraben.
Fathepur Sikri
Auch Indien, sprich das Mogulreich, musste seine Freiheit am Khyber Pass verteidigen. Deshalb wurde die Reichshauptstadt nach Lahore verlegt. Akbar kehrte nicht nach Fathepur Sikri zurück sonder baute stattdessen Agra aus.
Es wird berichtet, die Wasserversorgung sei in Fahtepur Sikri nicht sicher gestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die damals richtiges Geld in die Hand genommen haben ohne so etwas Grundsätzliches geprüft zu haben. Aber BER habe ich mir auch nicht vorstellen können.
In dieser Audienzhalle verkündete der Herrscher seine Entscheidungen.
Für mich immer wieder faszinierend wie toll die Stein bearbeiten konnten. Ich bin mir sicher, das Wort, ich habe mich verhauen, hatte dort die richtige Bedeutung.Indien hat sein eigenes Mensch ärgere dich nicht. Das spielte der Herrscher hier. Die Spielfiguren waren Sklaven/innen. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Agra ist die Stadt der Mogul Herrscher. Zwar bauten sie auch Delhi und Lahore aus aber die wahre Prachtentfaltung sieht man in Agra und Umgebung. Für mich immer wieder faszinierend wie die bettelarme Bevölkerung zum Bezahlen solcher nutzarmen Prachtbauten bewegt wurde.
Agra
Das Mausoleum Akbars zeigt, wie bescheiden man damals (noch) war. Nur Sandstein mir eingelegtem Marmor.Unter den Nachfolgern Akbars hatte man solche Bescheidenheit nicht mehr nötig und kam auf die Idee, aus Marmor zu bauen und Halbedelsteine einzulegen. Bauherr war die Lieblingsfrau von Schah Jahan.
Dieses Grabmal Ititmad ut Daulas ist unter dem Namen Baby Tadj Mahal bekannt.Star ist das Tadj Mahal. Hier der Blick von der Dachterrasse meiner Unterkunft.
Umgeben ist das Tadj von einer typisch indischen Altstadt mit überwiegend islamischer Bevölkerung. Hier jault tagsüber der Muezzin. In Orten mit einer überwiegend hinduistischen Bevölkerung ist es tagsüber ruhig(er). Dafür jaulen nachts die Köter. Das EingangstorHerr Trump hatte seinen Besuch angekündigt und deshalb wurde der Bau mal richtig gesäubert. An einigen Stellen konnte man gut sehen, wie viel dort runter geholt wurde. Stellen, an denen beim Kärchern geschludert wurde. Aber gut sehen konnte man auch, dass der Marmor inzwischen einen Gelbstich hat. Ich erinnere mich an meinen ersten Besuch vor 50 Jahren. Damals war der Marmor noch nicht vergilbt und schneeweiß.Hier die Einlegearbeiten außen. Im Inneren, dort darf nicht fotografiert werden, sind sie wesentlich feiner.Es gibt einige Leute die behaupten, in Wirklichkeit handele es sich um kein Grab sondern um einen Shiva Tempel. Mit dem kein Grab könnten sie beinahe recht haben. Es gibt viele Korangelehrte, die solch horrenden Aufwand für Gräber als Verschwendung ansehen und deshalb für haram halten. Aber die (und andere) halten auch das Heiraten eines Kindes von neun Jahren für halal.
Richtig dagegen ist, der Prototyp dieses Gebäudes war die christliche Kathedrale Hagia Sophia aus dem sechsten Jahrhundert. Ganz offensichtlich waren die Tuerken von diesem Gebäude so beeindruckt, dass es der Prototyp ihrer Moschee wurde. Ich verrate kein Geheimnis, mit mir sprachen bärtige Herren und priesen das Tadj Mahal als einzigartige Leistung des Islam. Die wollten mir nicht glauben.Etwas Eigenes hat der indische Islam auch zu bieten: Die Moschee mit drei Kuppeln.Der tolle Sandstein der Gegend schrie förmlich danach, zu einem Fort verwendet zu werden. Die Audienzhalle
Der Palast des Schah JahanIch liebe diese Steinmetzarbeiten.Schah Jahan erkrankte und sein Sohn Aurangzeb nutzte die Gelegenheit, die Herrschaft an sich zu reißen. Wider erwarten genas Schah Jahan. Sein Sohn, heute würde man sagen ein Islamist, entzog ihm viele Freuden, Mohn, Musik, Tänze, Schnaps usw. weil haram und setzte ihn hier gefangen. Aber er konnte von seinem Gefängnis aus das Tadj Mahal sehen.
Solches erregte natürlich benachbarte Turbanträger die an ihr mögliches eigenes Schicksal dachten. Die Geschwister als mögliche Konkurrenten um den Thron umzubringen war o.k., aber den eigenen Vater abzusetzen, das ging zu weit.Hindu Nationalisten sprechen bei diesen Bildern schon mal von islamischer Kolonialarchitektur. Das sind aber Wirrköpfe. Kolonien hatten nur westliche Staaten.Hochzeit
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