Vor ganz vielen Jahren bin ich mit dem Bus von Hangzhou quer durch Anhui nach Tunxi gefahren. Damals, um die Bilderbuchlandschaft der gelben Berge zu erkunden.Für die gut 200 km brauchte der Bus einen ganzen Tag. Ich erinnere mich immer noch gern an die malerischen Dörfer und eine wunderschöne Landschaft. Von der Autobahn sieht man immer noch viel Landschaft, die Dörfer jedoch sind komplett erneuert. Aber, uralte Häuser von außen zu bewundern ist das eine. Darin leben zu müssen, etwas ganz anderes.
Auch das fiel mir auf. Damals wurde vor allem Reis angebaut, heute Gemüse und Obst. Nicht nur in dieser Gegend, auch anderswo wird dort, wo früher Reis wuchs, Obst angebaut. Das scheint wohl rentabler zu sein. Für einen Volkswirt ein schönes Beispiel, wie der Ausbau von Verkehrswegen die Radien der Thünenschen Ringe vergrößert. Aber vielleicht ist es ja auch viel einfacher. Die Umstellung der chinesischen Wirtschaft auf „Kapitalismus“ hat dafür gesorgt, dass die Menschen mehr Geld zur Verfügung haben und deshalb auch höherwertige Lebensmittel nachfragen.
In der Gegend von Tunxi gibt es einige Dörfer wie Hongcun und Xdi zu sehen, die im Huizhou Stil erstellt wurden. Nicht zu vergessen, auch die old street von Tunxi. Und in Tungxi wieder mal die typisch chinesische Lösung. Altes zu renovieren ist teuer. Billiger dagegen, das Alte abzureißen und im alten Stil neu zu bauen.
Xidi
Hongcun
Immer wieder wird die Frage gestellt, warum die Häuser hier so festungsartig gebaut wurden. Jeder Reiseleiter bietet da 2 Erklärungen an. Die eine lautet, es waren unruhige Zeiten und da mussten sich die reicheren Händler schützen. Die andere ist einfacher. Die reichen Händler, nur die konnten sich damals solche Häuser leisten, waren häufig auf Reisen. Sie befürchteten, dass ihre Frauen unruhig wurden und sorgten deshalb vor, dass sie die Häuser nur durch den selbstverständlich bewachten Eingang betreten und verlassen konnten.