Wasserversorgung in Kamala

Im Dorf ist die Wasserversorgung nicht ganz unproblematisch!

Ich lernte vor kurzem ein Ehepaar aus Deutschland, beide Rentner, kennen, das den Entschluss gefasst hatte, nach Thailand überzusiedeln. Da sie dort schon mehrfach ihren Urlaub verbracht hatten, kannten sie das Land und seine Gebräuche. Auch hatte in dieser Zeit fast immer die Sonne geschienen und da sie den Preisvorstellungen der Hiesigen nie widersprachen, waren die Menschen auch sehr freundlich.

Also ging man daran, den Entschluss in die Tat umzusetzen. Sie hatten zwar noch einige Fragen, die aber zu ihrer vollen Zufriedenheit von den höflichen Thai alle mit einem klaren yes beantwortet wurden.

Um ihren Lebensabend so angenehm wie möglich zu gestalten, erwarben sie in meinem Heimatort auf Phuket ein schönes Hanggrundstück. Sie konnten eine amtlich aussehende (viele große Stempel) Urkunde in Thai vorweisen, deren Titel ihnen der deutschsprachige Immobilienhändler – aus meiner Sicht etwas zu frei – mit Kaufvertrag übersetzt hatte.

Mit der Planung ihres Hauses beauftragten sie einen hiesigen Architekten. Eines, was der gute Mann vorschlug, das verstanden sie nicht so recht, war er doch der Meinung, sie sollten einen Brunnen bauen. Ein einheimischer Geologe, Mitinhaber einer lokalen Brunnenbaufirma, besichtigte das Grundstück und meinte, so in etwa 70 m Tiefe würde man wahrscheinlich auf eine Grundwasserader stoßen, die klares Wasser liefert. Warum denn nicht die öffentliche Wasserversorgung? Das ist doch viel billiger!

Ich meinte darauf hin nur, dass die öffentliche Wasserversorgung hier allenfalls zeitlich begrenzt funktioniert.

Wieso, in ihrem Hotel hätten sie doch immer Wasser gehabt. Ja, das wird aus den umliegenden Teichen in Tanklaster gepumpt und zu den Hotels gekarrt. Die füllen das dann in die eigenen Tanks, filtern es und pumpen es in die eigene Wasserversorgung. Die Wasserqualität ist nicht besonders gut, und deshalb befinden sich in nahezu jedem Hotelzimmer im Ort Hinweise, manchmal sogar mehrsprachig, dass das Leitungswasser nicht trinkbar ist.

Trinkwasser geht eher so:

Wassversorgung in Kamala und anderen Orten
Dann gibt es zwar noch eine Wasserleitung, die ganzjährig Wasser führt. Aber die ist selbstverständlich den Alteingesessenen hier vorbehalten und die achten sehr streng darauf, dass sie und nur sie daran angeschlossen sind.

Für die hier reichlich erschlossenen Neubaugebiete reicht es dann nicht mehr so ganz. So ab Mitte Februar fallen die Leitungen dort bis zum Beginn der Regenzeit regelmassig für längere Zeit trocken. Zwar führen die Leitungen manchmal stundenweise Wasser, da aber jedes Haus seinen eigenen Wassertank hat, haben die Hinterlieger immer das Nachsehen. Erreicht doch das Wasser dann erst meinen Nachbarn, wenn mein Tank vollständig gefüllt ist. Das ist aber nicht weiter schlimm, lokale Kleinunternehmer die über ergiebige Brunnen verfügen verdienen sich ein nettes Zubrot damit, Wasser zu liefern.

Aber tief und vor allem fachmännisch erstellt sollte es dann doch schon sein, weil was macht ihr denn mit Euren Abwässern? Wieso, die kommen doch selbstverständlich in die Kanalisation.

Nein, so etwas gibt es hier eher nicht.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert