Das Visum und, und, und. Ein etwas unbedarfter Auswanderer

Das Visum, der Führerschein, die Suche nach einem Haus, die Anschaffung eines Mopeds und und und…

Vor einiger Zeit  lernte ich Kurt kennen. Kurt ist aus München 66 Jahre alt und spricht fließend Deutsch. Vor etwa 3 Jahren hat er eine nette Thai, die in Phuket Town als Köchin arbeitet, kennengelernt.  Er war danach noch zweimal kurz in Thailand und im vorigen Herbst reifte sein Entschluss, nach Thailand überzusiedeln. Dies fiel ihm sehr leicht, er hat in Deutschland keine Familie und keine engeren Freunde und Bekannte.  Nun ist seit 3 Wochen hier.

Ihm war klar, eine solche Umsiedlung bedarf einiger Überlegungen und die Auskünfte, die er am Strand von anderen Touristen bekam, waren recht widersprüchlich und verwirrten ihn sehr. Doch er erhielt auch guten Rat, schaffe dir das Buch Farang in Thailand von G. Ruffert an und gehe zu dem deutschen Konsul und sprich mit dem.

Das Buch ist seitdem seine Bibel. Leider las er es nur selektiv und verstand vieles nicht so richtig.

Der Konsul klärte ihn über das  retirement Visums sehr gut auf. Er solle mit einem non immigrant Visum einreisen, seinen Rentenbescheid mitbringen und den Fehlbetrag zu den von Thailand geforderten 800.000 Baht auf ein Sparkonto einzahlen. Ich verwies noch darauf, dass meines Wissens nach, der Differenzbetrag 3 Monate vor Antragstellung auf dem Konto sein müsse und schlug ihm vor, das zu klären. Wieso? Davon hat mir der Herr nichts gesagt und der wird doch wohl zu seinem Wort stehen.

Im weiteren Gespräch stellte ich fest, dass Kurt den Konsul  ein wenig missverstanden haben muss, denn Kurt  ist  der festen Überzeugung, der Konsul stelle ihm das retirement Visum aus. Schließlich habe er ihm ja gesagt, er solle mit seinen Unterlagen kurz vor Ablauf seines non immigrant O Visums bei  ihm vorbeischauen, dann sähe man weiter. Und ein Wort wie Immigration oder so ähnlich sei nie gesprochen worden.  Was ist das eigentlich?

Auch gab ihm der Konsul den guten Rat, keinerlei Anschaffungen hier in Thailand zu tätigen, bevor er sein retirement Visum habe. Doch dazu später mehr.

In Deutschland löste Kurt seine Wohnung auf und da er sich von seinen altdeutschen Möbeln nicht trennen mochte, packte er Vieles  in einen Container, der zur Verschiffung nach Thailand bereit steht. Ich traute mich nicht, ihn zu fragen, ob er eine Haus zu Haus Lieferung vereinbart habe, so dass die Spedition die Zollabfertigung übernimmt.

Hier auf Phuket begab er sich auf die Suche nach einem Haus. Zu seiner großen Überraschung musste er feststellen, dass Häuser hier  aller meistens möbliert vermietet werden. Das ist in Deutschland aber ganz anders und das hat mir auch keiner gesagt!

Es gelang Kurt, ein sehr großes, leeres Haus zu finden, was er für 23.000 Baht pro Monat mietete. Ein Haus, das seinen Bedürfnissen entspricht, hätte er möbliert für 12.000 Baht pro Monat haben können.  Er sitzt  nun inmitten vieler leerer Räume, hat ein eingerichtetes Schlafzimmer, eine funktionierende  Küche,  eine Aircon und ein Echo. Da die Fenster keine Fliegengitter haben, traut er sich nicht so recht, zu lüften.

Als erstes wurde ein Moped gekauft und bar bezahlt. Die Familie seiner Gefährtin faxte auch sofort eine Kopie des Hausbuchs nach Phuket, so dass das Moped ohne Probleme auf sie zugelassen werden konnte.  Das war für Kurt auch ok, schließlich stand ja in seinem Buch, als Tourist kann man hier kein Fahrzeug kaufen.  Mein Hinweis, seine Gefährtin sei  nun auch Eigentümerin des Fahrzeuges, überraschte ihn, schließlich sei das  Gefährt doch von seinem Geld bezahlt worden.  Kurt war etwas sauer, das hätte man ihm doch vorher sagen müssen. Schließlich kennt er hier keinen. Wen soll er denn fragen?

Als nächstes möchte Kurt ein Auto kaufen.  Ich erinnerte ihn an den Hinweis des Konsuls, schlug ihm vor, damit noch etwas zu warten und erklärte ihm, was er machen muss, um Eigentümer des Fahrzeuges zu werden.  Das ist aber kompliziert und diese ganzen Fremdworte wie proof of residence usw. Das verstehe ich nicht.

Ich fragte ihn nach seinem Führerschein. Ja, er habe den aus Deutschland dabei. Du brauchst hier einen internationalen Führerschein und den kannst Du problemlos in einen Thai Führerschein umschreiben lassen. Was ist ein internationaler Führerschein? Doch, so was stand auch in meinem Buch, aber ich habe das nicht so richtig verstanden.  Kann ich den nicht hier machen? Nein, hier kannst Du nur einen Thai Führerschein machen und das nur, wenn Du Thai oder Englisch oder Japanisch oder Chinesisch kannst. Kurt fühlte sich auf den Arm genommen. Kurt, das ist alles im Internet super beschrieben und da kannst Du das alles nachlesen. Ja, was glaubst du denn, ich kann doch keinen Computer bedienen! Das hat mich noch nie interessiert.

Aber Du fährst hier doch ein Moped! Wieso? Hier fahren auch Kinder Moped, also braucht es keinen Führerschein! Kurt, Du bist hier in Thailand! Im Dorf hat die Polizei nichts zu sagen, das mindeste, was ein Polizist dabei riskiert ist eine gehörige Tracht Prügel. Fahren ohne Führerschein kostet  so zwischen  500 bis 1000 Baht. Das Geld solltest Du immer dabei haben und denke daran, ein Polizist hat niemals Wechselgeld. Das kann ich gar nicht glauben!

Sprich mit deiner Gefährtin, vielleicht kann sie in ihrer Heimat im Nordosten Thailands problemlos einen für dich kaufen. Wie soll das denn gehen?

Der Autokauf wurde erst einmal zurückgestellt.

Inzwischen meint seine Gefährtin, es sei viel besser, ein Haus zu kaufen als eins zu mieten. Schließlich sei sie schon über 40 und müsse an ihre Altersversorgung denken. Kurt verstand das schon, aber das  kam ihm alles etwas sehr plötzlich. Vor allem ahnte er, dass er dabei wohlmöglich Geld verlieren könne.  Meinen Hinweis, als Farang in Thailand kommt man nur dann zu einem kleinen Vermögen, wenn man ein großes mitbringt, verstand er nicht. Aber sie lenkte etwas ein und meinte, in ihrer Heimat seien die Häuser viel billiger als auf Phuket und außerdem lebe ihre Familie dort.  Nur schwimmt Kurt lieber im Meer als in einem  lehmigen See  mit Wasserbüffeln.

Dann war da noch die Frage des Geldes. Seine Gefährtin meinte, sie würde in ihrem Beruf als Köchin  so rund 30.000 Baht pro Monat machen und sie wolle sich nicht verschlechtern.  Ja, das  verstand ich, meinte aber, dieser Betrag geht nur, wenn sie wirklich nichts anbrennen lässt. Kurt aber verstand mich nicht so recht.

Kurt beschrieb seine Dulcenea  als eine sehr liebe und ehrliche Frau, die aus sehr einfachen Verhältnissen stammt. Sie habe auch noch nie Geld von ihm gewollt. Vor drei Tagen ist sie ausgezogen und gab Kurt den guten Rat, nach Deutschland zurückzugehen.  Ich bin voll und ganz ihrer Meinung, das war ein  guter Rat.

Da sie noch zwei Koffer hinterlassen hat, schlug ich Kurt vor, sie doch einfach mal anzurufen. Gute Idee, aber ich habe kein Handy. Dann kauf dir eins! Aber die sind doch alle in Thai, wie soll ich das denn bedienen? Ich kann nur Deutsch. Dann lass Dir im Handyshop Deutsch aufspielen. Was soll ich machen? Frag einfach, und wenn die einen das nicht können, versuche es beim nächsten. Das verstehe ich überhaupt nicht, wie soll das denn funktionieren? Kurt hat inzwischen eine Lösung gefunden, die er versteht. Er hat sich eine  Telefonkarte gekauft und wenn er telefonieren will, fährt er nach Patong ins Jungceylon. Dort stehen Kartentelefone.

Kurt hat seine Bibel genau gelesen. Und da stand, als Tourist könne er in Thailand kein Konto eröffnen. Deshalb hat er auch sehr viel Bares mitgebracht. Hast Du das denn bei der Ausreise beim Zoll angegeben? Was hat der Zoll damit zu schaffen, das ist doch mein Geld! Wenn du bald nach Deutschland zurück gehst, kannst du bei der Einreise Probleme haben.  Verstehe ich nicht, was soll das, ist doch mein Geld!  Selbstverständlich hat er sein Geld auch nicht bei der Einreise hier in Thailand deklariert.

Was machst Du denn mit dem vielen Geld hier? Das hatte ich vorher im Hotelsafe und nun trage ich es sicherheitshalber immer bei mir. Deshalb kann ich ja auch nicht mehr Schwimmen gehen. Ich wurde sehr bleich. Kurt, suche sofort einen Banksafe zu mieten! Wie heißt denn Safe auf Englisch? Ich war geneigt, Tresor zu sagen.  Aber ich möchte mein Geld doch nicht alles in Baht wechseln!  Das verstand ich dann nicht. Ja, ich kann doch bestimmt keine Euros in den Safe legen. Kurt, das ist der Bank völlig egal, was du in den Safe packst. Nur alter Fisch z.B., das ist verboten!  Verstehe ich nicht, das ist doch eine Thai Bank. Kurt, das ist kein Konto, das ist ein Safe!  Du bringst mich aber auch mit den ganzen Fremdwörtern völlig  durcheinander!

Die Herzallerliebste kennt die wirtschaftlichen Verhältnisse von Kurt, er vertraut ihr völlig. Sie kehrte nach wenigen Tagen zurück.  Ich lernte sie kennen. Sie spricht ein passables Englisch und etwas Deutsch. Ihr linker (?) Daumennagel ist bunt lackiert und ragt etwa 5 cm über die Fingerkuppe hinaus. Kurt erklärte mir, sie arbeite als Köchin in einem  Restaurant und  sei dort das beste Pferd  im Stall (die letzte Formulierung ist von mir). Ihr Boss habe sie mehrfach angerufen, weil er sie brauche. Außerdem, so sagte sie  ihm, sie wolle ein wenig unter die Leute (das ist nicht wörtlich gemeint), etwas kochen und viel Thai reden. Kurt verstand das. Was ich meinte, das verstand Kurt nicht.

Kurt schwärmte, sie kocht ja so tolles Thai Food für mich! Ich sah sein Abendessen. Reis und ein liebevoll paniertes Stück Fisch, in der Pfanne gebraten. Als Beilage gab es Hühnerteile, die sie an einem Stand gekauft hatte. Aloi mag mag!

Die Herzallerliebste blieb eine Woche weg und hielt ihr Telefon abgeschaltet. Kurt war etwas sauer, verstand aber, dies nur deshalb, weil  sie so schwer arbeiten muss.  Als sie ihn dann später  besuchte, eröffnete sie ihm, dass sie eine neue Stellung auf einer Insel angenommen habe und deshalb nur noch einmal im Monat zu ihm kommen könne. So ihr aber Kurt pro Monat ein gewisses Entgelt zahle,  wäre sie natürlich auch bereit, bei  ihm zu bleiben. Da Kurt meinte, er habe schließlich schon genug gegeben, entschwand mit ihrem Köfferchen.

Abends rief sie ihn dann an, sie habe noch etwas vergessen und würde das am nächsten Morgen abholen kommen. Sie kam mit dem Bus und das hätte Kurt stutzig machen müssen. Man begrüßte sich heftig. Danach wollte sie zuerst duschen. Als Kurt dann aus der Dusche kam,  war Herzallerliebste mit dem  Moped von Kurt weg. Ein wütender Anruf wurde so beantwortet, you have big money, can buy new one.

Kurt vermag nur sehr schwer einzusehen, dass er ihr das Moped geschenkt hat. Warum hat mir das denn keiner vorher gesagt?

Nun zieht er nach gut 2 Monaten Thailand Bilanz. Im vorigen Jahr wurde die Mutter seiner Herzallerliebsten von einem Moped nachts umgenietet. Der Fahrer verhielt sich wie ein normaler Thai, d.h. er machte sich sofort vom Acker, so sagte man Kurt. Um die erforderliche Operation bezahlen zu können, wurde das Haus verpfändet.  Kurt erklärte sich generös bereit, das Haus auszulösen. Man legte ihm auch sämtliche  Papiere vor, so dass er sehen konnte,  alles hatte seine Ordnung. Meinen Einwand, Du kannst doch gar kein Thai, verstand er schon, meinte aber, die Zahlen könne er ja wohl lesen. Da musste ich ihm Recht geben.  Und schon war er 9000 Eus los! Ein Thai, der etwa 120 Eus im Monat verdient, ist recht gut dran.

Ja, gute 2 Monate und über 10.000 Eus weg, das hatte er sich anders vorgestellt. Nun schaut er sich wieder in Patong um sucht eine, die wirklich ganz anders ist!

Nach dem ganzen Elend bin ich gestern mit Kurt zum Deutschen Konsul hier gegangen und trug alles vor. Der gute Mann raufte sich dann seine spärlichen Haare und schlug immer wieder seine Hand vor die Stirn. Die noch anwesenden Kunden schauten sehr interessiert und dachten nur, was Muss da passiert sein. Aber er wusste auch guten Rat!

Dank der Hilfe des Konsuls hier gelang es, die erforderlichen Einkommensnachweise für das Rentnervisum zu bekommen. Kurt war sehr gerührt, dass das gelungen war.

Bei der Immigration erklärte ein freundlicher Hilfsscheriff aus der Schweiz  Kurt kurz sein Visum. Was bedeuten den die eingestempelten Datümer?   Nun, das eine ist das heutige Datum und das andere, dann sind die 90 Tage rum und er müsse sich wieder melden. Kurt war sehr böse mit mir, ich hätte ihm doch gesagt, er müsse sich alle 3 Monate melden und nun das! Der Schweizer und ich verstanden  nur Bahnhof.  Nach einigem Nachdenken gelang es uns, Kurt davon zu überzeugen, dass 90 Tage sowie 3 Monate den gleichen Zeitraum beschreiben…

Der große Tag naht. Am 18. Juli soll der Container (25 Kubikmeter) mit seinen Wintersachen, den altdeutschen Möbeln und seinen Lampen in Bangkok ankommen.

Kurt muss zur Erledigung der Zollformalitäten eine Woche vor Ankunft des Containers zu dem Spediteur in Bangkok. Mit dem Mann in BKK habe ich ausgemacht, alles so weit wie möglich vorab per email zu regeln. Wie ich Kurt kenne wird er wieder vieles durcheinander werden oder vergessen. Warum hat mir das denn keiner gesagt?

In der mail des Spediteurs stand die Adresse. Kurt, da musst du hin. Aha, das ist also der Hafen. Nein, das ist das Buero des Spediteurs. Aber das ist doch im Hafen! Nein, das ist eine Adresse mitten in Bangkok, der Distrikt heißt Bangkapi! Ja, wo soll das denn sein? Da musst du in eine Karte schauen. Habe ich nicht!

Kurt hatte noch sehr viele Fragen. Kurt, das steht hier alles nicht. Aber das muss ich doch wissen! Kurt, schreibe einen Brief, stelle alle deine Fragen. Ich übersetze den dann und schicke ihn an den Mann. Kurt hatte keine Fragen mehr.

Ich schlug Kurt vor, einen Flug mit Air Asia zu buchen. Ja, die kenne ich, das mache ich auch. Da fahre ich gleich morgen zum Flughafen. Kurt, Air Asia hat auch ein office in Patong. Wo dort? Fahre die beach road längst und dann kurz hinter der immigration links. Links, aus welcher Richtung. Kurt, die beach road ist eine Einbahnstraße. Verstehe ich nicht. Dann fahre sie mal auf und ab, dann wirst du es schon sehen. Da ist eine gute Idee!

Also, ich werde dann morgens mit meinem Motorbike nach Patong fahren, es dort abstellen und dann mit einem Taxi zum Flughafen fahren. Kurt, der Flughafen liegt nördlich von Kamala, Patong dagegen südlich. Deshalb mache ich das ja auch so. Ich bin schon öfter mit dem Taxi vom Flughafen nach Patong gefahren und da bin ich nie durch Kamala gekommen…

Morgen fliegt Kurt nach Bangkok. Ich habe ihm empfohlen, seine Mia mitzunehmen und er hat das auch irgendwie eingesehen, ist aber der Kosten wegen etwas ungehalten. Und so ganz zufrieden ist er auch nicht mit ihr. Sie sieht gern fern und schläft viel. Kurt möchte dagegen mehr unternehmen, so Dinge wie spazieren gehen, am Strand liegen und Ähnliches, nicht aber Shopping. Also lauter Dinge, wo eine Thai sofort vor Begeisterung aufspringt.

Morgen und übermorgen bleibt mein Telefon abgeschaltet.

Alles in allem wird er dann für seinen Container ca. 8000 Eus ausgegeben haben. Da er aber viel zu viel eingepackt hat, will er hier einen großen Teil verschenken.

Nun hat er seine Möbel und viel Gerümpel, ein Raum steht voller Umzugskartons. Inhalte,  auf die sich die Insekten hier schon richtig freuen. Und seine Schränke, das wird eine  richtige Schimmelzucht. Ich hatte ihm zwar erklärt, dass seine Anziehsachen am besten auf einem Wäscheständer untergebracht sind, aber das hat er mir nicht geglaubt. Wie sieht das denn aus … Nun ja,  zwei Monate später waren seine  Anzüge und Wintermäntel  mit einer grauen Schicht überzogen sein.

Auch fühlt er sich nicht so richtig wohl in Thailand, denn

es ist sehr warm hier

es gibt keine Biergärten so wie in Bayern

man kann hier nicht in Wäldern  spazieren gehen

die Strände sind voller Unrat

die Thai feiern weder Weihnachten noch Ostern

und die Thai sind ja so ganz anders und und …

6 Monate später, Kurt ist noch immer hier, es gefällt ihm auch schon (wieder) ganz gut. Gelernt hat er auch schon einiges. Nur mit seinen Damen hat er nicht so das rechte Glück. Da wollen ja nur Schlafen, Essen, Fernsehen und etwas, was er nicht (mehr?) so recht kann. Keine will putzen, bügeln und kochen. Auch möchte er gern mit ihr etwas spazieren gehen und kann nicht verstehen, dass so etwas einer Thai ein Graus ist. Kleiner Exkurs zum Bewegungsdrang der Thai, hier in meinem Lieblingsthairestaurant trinke ich gern eine Biersorte, die dort üblicherweise nicht vorrätig ist, mei pen rai, ein dienstbarer Geist dort schwingt sich, so wie er meiner ansichtig wird, auf sein Motorbike, überquert die Straße und kauft auf der gegenüberliegenden Seite das Kaltgetränk ein…

Er ist dann immer richtig enttäuscht, dass sie ihn nach kurzer Zeit wieder verlässt. Ich habe schon mehrfach versucht, ihm zu erklären, dass Liebe auf Thai Baht heißt, aber das mag er nicht so recht glauben. Und da er auch noch sehr geizig ist, hält das Fisternöllchen  nie sehr lange. Hinzu kommt natürlich, das Patong der optimale Ort ist, eine treusorgende, liebevolle Mia zu finden.

Die Erneuerung seines Rentnervisums stand an. Was soll ich also  machen?  Mindestens 3 Monate vor Antragstellung ausreichend Geld auf Dein Konto einzahlen. Ja, wann muss ich denn den neuen Antrag stellen? So wie dieses Mal auch, ein bis 2 Wochen vor Ablauf des Visums. Sag mir doch bitte das Datum! Und bis wann muss ich das Geld eingezahlt haben?   Mindestens 3 Monate vorher. Aber wann ist das denn? Es gelang uns, mit Hilfe eines Taschenrechners ein ca. Datum zu ermitteln.

Wie viel muss ich denn einzahlen? Müssen es genau 800 000 sein? Nein, mindestens! Ah, es darf auch weniger sein. Nein Kurt, mindestens! Also wie viel muss ich einzahlen? Das hängt vom Wechselkurs ab, das kann man nicht so genau sagen, der Rentenbescheid wird zum Tag der Antragstellung in Baht umgerechnet und den Kurs kennst du nicht genau. Mein Gott, ist das kompliziert! Wie machen das denn die Anderen? Nur Kiniaus haben da Probleme!

Kurt wollte mal für eine Woche nach Deutschland. Gehe zur Immigration hier und beantrage ein reentry permit. Dann füllst Du einen Antrag aus, zahlst 1000 THB und alles ist ok. Kurt bekam die Krise. Das ist aber ein schweres Wort! Und die Vorstellung, einen Antrag ausfüllen zu müssen, das ist ja alles in Englisch, löste Panikgefühle aus.

Kurt ging zur Immigration. Dort sitzen regelmäßig Farang, die Leuten wie Kurt helfen. Manche sprechen sogar auch (ein wenig) Deutsch. Kurt kam sehr böse zu mir, was ich ihm da gesagt habe, wäre ja alles Mist. Man habe ihm bei der Immigration gesagt, er könne jederzeit nach Deutschland zurück. Wonach hast Du denn gefragt? Ja, ich habe denen ganz einfach gesagt, dass ich nach Deutschland zurück will. Dann hat er Deine Frage völlig korrekt beantwortet, denn davon, dass Du wieder nach Thailand zurückkehren willst, war nicht die Rede. Das ist doch wohl ganz klar! So, wie Du fragst, eben nicht! Alle sind gegen ihn und wenig hilfsbereit, das hätten die ihn ja wohl fragen können! Kurt, warum hast Du nicht nach einem reentry permit gefragt? Das Wort habe ich vergessen.

Kurt hat seine Deutschlandreise auf unbestimmte Zeit verschoben.

Mit seinem Haus hier hat er etwas Pech. Die hiesige Moschee hat mit Lautsprechern aufgerüstet und deshalb fällt er morgens um 5 regelmäßig aus dem Bett. Er hatte auch schon eine Idee, ein Appartement in Patong würde es auch tun. Nur er könne dort keins finden, ob ich nicht mal mit ihm gehen könne. Nein, mach es alleine, da sind hunderte! Ja wo denn? Ja, da und da und da! Doch, die kenne ich, aber so etwas suche ich nicht, da ist ja eine Wohnung neben der anderen! Was suchst Du denn? Ja, etwas ganz anderes. Da konnte ich ihm auch nicht weiter helfen.

Noch eine Geschichte:

Um Google ein wenig zu ueberlisten, schreibe ich hier noch einmal Visum hin. Die sind so!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert