Usbekistan

Usbekistan, auch für wenig Geld braucht man große Taschen!

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Das sind 100 US Dollar in usbekischen Som. Hätte ich bei einer Bank getauscht, haette es so 3cm weniger gegeben. Nur, mich traf immer erst einmal der Schlag wenn eine Rechnung irgendwo so 40.000 Som betrug. Bei genauerer Betrachtung waren das dann 6 Dollar +.

Die 5000er gibt es erst seit ganz wenigen Jahren und sie sind immer noch selten. Das erinnert dann doch an das frühere Laos, dort waren 100 Kip die „wertvollste“ Banknote und man war hier wie dort gezwungen, eine große Geldtasche zu haben.

Für Kiniaus ist Usbekistan ein Paradies. Eine Taxifahrt stadteinwärts so 4 km kostet einen halben und stadtauswärts einen ganzen Dollar.

k-Usbekistan 80Über Land ist meistens das shared Taxi die erste Wahl. Kommen 4 Leute zusammen geht es los. Als bequemer Mensch war ich gern bereit, etwas mehr für den Sitz neben dem Fahrer zu bezahlen und mich schweren Herzens für so 300 km von 15 Dollar trennen. Wohl wissend, dass es wahrscheinlich 10 auch getan hätten. Und 4 Liter Gas kosten lediglich so einen Dollar.

Natürlich geht eine solche Fahrt nicht in einem Rutsch, freiwillige und erzwungene Pausen sind normal. Für freiwillige Pausen gibt es an den Autobahnen solche Raststätten.

k-Usbekistan 66Mit außenliegender Toilette:

k-Usbekistan 67Händewaschen nicht vergessen!

k-Usbekistan 70Reinlichkeit ist zwar gut und schön. Aber so doch ein wenig njet kultura. Da kultura ist jene Erfindung genialer low tec aus einem Lande, im dem lange Zeit „Wasser aus Wand und Licht aus Decke“ als Synonym für dekadenten Kapitalismus galten.

k-Usbekistan 71Dies ist die Küche

k-Usbekistan 68Für unfreiwillige Pausen sorgen die alle paar Kilometer stattfindenden Kontrollen durch Militär und Polizei. Da habe ich aber keine Bilder von. Wie sicherheitsbewusst man in diesem Lande ist erkennt man daran, hat man z.B. Gepäck bei sich und will mit der U-Bahn in Taschkent fahren wird das beim Einstieg 2-mal kontrolliert. Aber vielleicht ist ja auch der vom Volke heiß und innig geliebte Präsident auch nur Realist.

Und auch Essen und Trinken sind für Farang und der Regierung nahestehende Usbeken ausgesprochen erschwinglich. Ein wenig differenziert sollte ich schon sein, Trinken ist für jeden erschwinglich. Und da es nun nicht mehr so kalt ist, in einem der vielen Parks kann man seinen Rausch ausschlafen.

k-Usbekistan 81Bier und Wodka gibt es auch in diesem islamischen Land in jedem Laden. Wie mir die dortigen erklärten passt nämlich beides ganz ausgezeichnet zusammen wenn man ein wenig dabei isst. Auch bin ich nicht so ganz davon überzeugt, dass dort der sittenstrenge Islam das alleinige Sagen hat. Es geht das Gerücht, dass Taschkent das Pattaya für wohlhabende Inder ist. Die wissen die helle Haut der Usbeken/Innen sehr zu schätzen. Und auch ich hatte des Öfteren den sehr deutlichen Eindruck, dass die in Restaurants bedienenden jungen Damen auch anderes anzubieten hatten, als das, was auf der Speiskarte stand.

Wer mich fragt, was kostet ein Hotel dort, dem kann ich nur antworten, wenn der mir zuvor sagt, wie viel ein Auto kostet. Wer das genauer wissen will, booking.com kennt sich da ausgezeichnet aus.

k-Usbekistan Khiva 115In aller Regel ist das Frühstück im Preis mit inbegriffen.

Eigentlich bin ich ja einen riesigen Umweg gefahren, andererseits haette ich die Strecke von Khiva nach Taschkent wieder zurückfahren müssen. Usbekistan ist noch nicht sehr lange unabhängig, so dass die von der ehemaligen Kolonialmacht hinterlassene Infrastruktur noch funktioniert. Allerdings, für die Strecke Nukus Urganch (so 150) km braucht der Zug doch gute 5 Stunden durch eine topfebene Landschaft.

Bei der Zugfahrt durch das Land war ich doch sehr beeindruckt, was da so alles während der Fahrt zum Kauf angeboten wurde, Kleider, Hosen, Unterwäsche, Puppen, große Spielzeugautos und Bälle und natürlich auch Milch, Brot und Schnaps.

Die usbekische Grenze gilt als recht aufwändig. Ich reiste mit dem Zug ein und das Ganze dauerte dann so gute 4 Stunden. Das aber auch wohl deshalb, weil zeitgleich ein Zug in der Gegenrichtung stand. Ein solcher Fall war bei der Schaffung von Planstellen nicht vorgesehen. Natürlich wollte der Zoll auch einen Blick in meinen Rucksack werfen. Deshalb packe ich bei jeder Grenze meine Schmutzwäsche immer ganz nach oben. Funktioniert meistens. Und bei den meisten Landgrenzen dort deren „Durchleuchter“ eher nicht. Das Wichtigste, man muss bei der Einreise angeben, wie viel Geld man bei sich hat. Bei der Ausreise sollte das schon weniger sein. Ich habe da von einigen Schlauköpfen gehört die meinten besonders clever zu sein und in arge Schwulitäten gerieten, als der Zoll deren Geld bei der Ausreise sehen wollte.

Aber auch, die Reihenfolge Khiva, Buchara, Samarkand ist die bessere und mein Bericht sollte auch in dieser Reihenfolge gelesen werden.

Khiva ist heute eine Museumsstadt. Die gut erhaltenen Befestigungsanlagen stammen aus dem späten 17. Jahrhundert und die meisten Bauten aus dem 18. Und 19. Jahrhundert.

Im 15. Jahrhundert war Buchara die wichtigste Stadt in Zentralasien und das meiste, was heute zu sehen ist, stammt aus dieser Zeit. Zuvor war es im 10. und 11. Jahrhundert das Zentrum eines mächtigen Reiches in Zentralasien.

Samarkand war die Hauptstadt des in der Mitte des 14. Jahrhunderts entstandenen Reiches von Tamerlan (Timur Lenk). Der baute dort und in seiner Geburtsstadt Kesch sehr viel. Die Bauwerke in Samarkand sind erhalten, von denen in Kesch dagegen gibt es nicht zu viel zu sehen.

Taschkent habe ich ausgelassen und bin dort nur umgestiegen und weiter in das Fergana Tal gefahren. Das Emirat von Kokand erlangte in 19. Jahrhundert einige Bedeutung und von Kokand ist es nur ein Katzensprung nach Osch in Kirgisistan.

1966 wurde sehr viel in Taschkent von einem Erdbeben zerstört. Wikipedia meint dazu, dies gab den Stadtplanern die Möglichkeit, ihre Vision einer neuen Stadt als Symbol sowjetischer Modernität in Asien umzusetzen.

In der Realität heißt das dann:

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k-Usbekistan Ferghana 11nachher

Mehr dazu im Kapitel über Kirgisistan. Auf jeden Fall alles alte orientalische Flair ist dahin.

In Kasachstan geht bei der Fahrt nach Usbekistan die Steppe in Wüste über, hier die Kysylkum. Erst so ab Taschkent wird es grüner. Landschaftlich ist es ähnlich spannend wie die Sahra in Mauretanien!

k-Usbekistan 65Im Hintergrund der Amudarja mit dem Grenzuebergang nach Turkmenistan.

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Obwohl auch in Usbekistan Autos ausländischer Hersteller zusammengeschraubt werden, im Straßenbild dominiert noch immer die klassische Pontonform. Und bei vielen der sich dort tummelnden Gefährte war ich mir ganz sicher, dass sie in DACH nicht mit eigener Kraft zum Schrottplatz hätten fahren dürfen.

k-Usbekistan Buchara 20k-Usbekistan 31Im Straßenbau Usbekistans ist das Wort „Wartung“ unbekannt. Man macht es sich einfach. Ist eine Straße zu einer Piste zerfahren, baut man sie neu. Piste heißt dann so viel, dass es dort Schlaglöcher gibt, die bei starkem Regen für einen Nichtschwimmer zum Problem werden können.

Auch bieten die Städte ein sehr zwiespältiges Bild. In den Innenstädten gepflegte Häuser und Parks, in den Außenbezirken sind dann z.B. die Straßen so ausgelegt, dass sie unbedingt verkehrsberuhigend sind.

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