Städte in China

Die Bevölkerung von China wächst immer noch! Man schätzt, dass sie bis 2030 auf 1,5 Milliarden anwachsen wird um dann als Folge der Ein Kind Politik bis 2050 auf 1 Milliarde zu sinken. Mir fällt da unwillkürlich das Wort „Rentnerberg“ ein. Die Chinesen (auch wenn ich mich wiederhole, denken wir geradeaus, denken die um die Ecke) sind der Meinung, die daraus entstehenden Probleme ohne den Import von Rentensicherern bewältigen zu können.

China war immer ein Land der Bauern. Heute ist es Land der Städte. Man schätzt, dass China bis 2020 so rd. 200 Städte mit mehr als 1 Million Einwohner haben wird.

Auch in China wollen die Menschen wohnen, arbeiten und essen.

China ist ein riesiges Land. Nur, das allermeiste davon ist entweder Wüste oder Gebirge, so dass das Land tatsächlich extrem dicht besiedelt ist. Bilder, wie wir sie von den Kornkammern dieser Welt kennen, Kolonnen von Mähdreschern ernten riesige Felder ab, wird es aus China aus wegen seiner Geomorphologie nie geben.

In China gilt, jede Verkehrsfläche, jede Fabrik und jedes Haus kostet kostbares Ackerland. Wollte man z.B. jedem Chinesen 1 qm mehr Wohnraum gönnen, das benötigte bei eingeschossiger Bauweise 15.000 qkm zusätzlicher Fläche. So ist es kein Wunder, dass man noch oben ausweicht. Natürlich wussten das auch die Planer der Zeit, als in China noch alle gleich waren. Denen war aber auch klar, dass man so ab 6 – 7 Stockwerken Personenaufzüge benötigen würde. Da sie die Leistungsfähigkeit ihrer volkseigenen Wirtschaft realistisch einschätzten, so, mal frei nach Ringelnatz, verzichteten sie weise auf das letzte Stück der Reise.

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Die Lebensbedingungen in den Städten Chinas sind allermeisten erheblich besser als die auf dem flachen Lande und deshalb stehen die Städte dort unter einem erheblichen Migrationsdruck. China meint, die Bildung von Slums nur durch die Einschränkung der Freizügigkeit seiner Bevölkerung verhindern zu können.

Um mehr Menschen in den Städten ohne zusätzlichen Flächenverbrauch unterbringen zu können, schwebt über allem, das während und vor der Maozeit gebaut wurde, die Abrissbirne. Spiegelkorrekt, es wird billiger Wohnraum vernichtet und die dort lebenden Menschen werden vertrieben.

k-Chi Shui

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Zu dem billigen Wohnraum nur so viel. Wasser aus Wand gibt es dort nur in Gemeinschaftsräumen. Die haben dann sogar auch eine Wasserentsorgung. Gemeinschaftstoiletten je Haus oder für mehre Häuser sind die Norm.

Letztere haben in China eine lange Tradition und deshalb findet man auch heute noch in jeder Stadt alle Nase lang eine öffentliche Toilette. Bauern kauften die Scheiße der Städter auf und düngten damit ihre Felder. Da galt es dann, eine optimale Betriebsgröße für das Einsammeln zu finden.

Die Chinesen sind ungemein stolz darauf das Porzellan erfunden zu haben. Allerdings, auf die Idee daraus auch Toilettenschüsseln anzufertigen, sind die erst in den letzten Jahren gekommen. Wenn man dann noch bedenkt, welch ungeheure Kulturleistung des Westens die Erfindung der Geruchssperre war, beginnt man, die Toilettenkultur der Chinesen zu verstehen. Aber das möchte ich hier nicht vertiefen.

So ist der Baukran heute das Wahrzeichen chinesischer Städte. Als Nichtfachmann kann ich die Qualität des hier Erstellten nur mutmaßen. Nur so viel, ein Blick auf die Fenster sagte mir, dass die dahinter liegenden Wohnräume nie versotten werden.

China macht gerade die Erfahrung, dass es wesentlich einfacher ist, Autos zu bauen als Straßen. Auch wenn in den innerstädtischen Straßenbau bisher gigantische Mengen von Beton geflossen sind, der Stau ist normal. Wohl deshalb, auch wenn es mit Bus und (U)bahn wesentlich schneller geht, Chinesen lieben es, zu zeigen was sie haben.

Wenn ich mir dann überlege, dass China eigentlich erst am Anfang einer Massenmotorisierung steht… Aber ganz realistisch, die muss am Mangel von Parkplätzen scheitern.

Ja, wie ist das eigentlich mit den Parkplätzen bei den neuen Wohnspargeln? Ganz klar, unterirdisch und nur für die Besserverdienen. Aber auch hier waren die Planer sehr realistisch. Herr und Frau Wu, zahlen die ihre Zinsen und Tilgung, werden dann kein Geld mehr für ein Auto übrig haben. Böse Zungen behaupten gar, sind die Kredite abgezahlt, spätestens dann muss der Bau generalsaniert werden.

Damals radelten Millionen in blauen Arbeitsanzügen durch die Städte. Das berühmte Heer der blauen Ameisen. Heute gäbe es diese Anzüge wohl auch in den Farben Rot, Grün und Schwarz.

Es fuhren zwar Busse, die aber hatten Taktzeiten, wie ich sie aus Deutschland kenne. Und das Umsteigen war hier wie dort gleich geregelt. Kommt der Bus in dem ich sitze an, macht der Bus, in den ich umsteigen muss, Platz in der Haltebucht und fährt ab.

Aber es kam anders. In China kam Herr Den Xiao Ping an die Macht und verkündete, lasst einige zuerst reich werden, die anderen werden dann schon folgen.

Heute verfügen die richtig großen Städte über ein ausgezeichnetes U-Bahn Netz. Die kleineren großen Städte bauen ihres gerade aus. Wie gut die sind, dazu nur ein Beispiel, Tickets kann man nur an Automaten lösen. Da die auch Englisch können, konnte sogar ich die unfallfrei bedienen. Wer mich kennt weiß, was das heißt. Dass es auch ganz anders geht beweist z.B. der Verkehrsverbund Rhein Ruhr täglich.

Natürlich löst Herr Wu kein Ticket, der hat eine Karte, die er dem Computer am Ein- und Ausgang zeigt und der den Fahrpreis abbucht. Unnötig zu sagen, Herr Wu kann diese Karte auch in Bussen benutzen.

Herr Wu kann diese Karte natürlich auch für ein Taxi verwenden. Dort muss das Aussteigen schnell gehen. Ich den großen Städten kann man sich nicht den Luxus erlauben eine Fahrspur unnötig zu blockieren.

Die Preise der U-Bahnen sind entfernungsabhängig und liegen so zwischen 3 und 8 Yuan. Busse haben eine Flatrate und kosten je nach Ort und Linie so 1,2 oder 3 Yuan. Die Flatrate deshalb, das Einsteigen muss schnell gehen.

Wenn es eben geht, haben Busse ihre eigene Fahrspur und können in einer Grünphase die Kreuzung überqueren.

Nur, der Chinesen in den großen Städten sind viele. Sehr viele! Und bestimmt noch viel mehr! Auch wenn die Teile dann im 2-3 Minuten Takt fahren, sie sind immer knüppelvoll. Ich muss aber sagen, ich habe es immer ohne den Einsatz von Gewalt geschafft dort auszusteigen, wo ich wollte.

Immerhin, für alte Menschen und Mutter mit Kind wird (fast) immer ein Sitzplatz frei gemacht. Denen, die wackelig auf den Beinen sind, hilft man beim Ein- und Aussteigen. Zum Glück ist es immer so voll, dass die Gefahr eines Sturzes nahezu ausgeschlossen ist. Das Problem „Mutter mit Kinderwagen“ gibt es in China nicht. Kleinkinder werden in China seit Urzeiten in ein Tuch gewickelt und auf der Brust oder dem Rücken getragen. Chinesen glauben, es sei für die Entwicklung eines Kindes sehr förderlich, wenn Mutter und Kind lange engen Körperkontakt haben. Und, Mutter kann dann auch mit beiden Händen arbeiten.

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