Fujian

Fujian war im 19. Jahrhundert eines der Armenhäuser Chinas. Die Vorfahren der meisten Auslandschinesen stammen von dort und aus der Nachbarprovinz Guandong.

Von Fujian ist es nur einen Katzensprung nach Taiwan. Deshalb richteten sehr viele Taiwanesen ihre verlängerten Werkbänke dort ein, um sich den Mehrwert der Arbeit der Chinesen anzueignen, die für einen Hungerlohn unter erbärmlichen Bedingungen schuften müssen.

Aber auch in dieser Provinz ist Radeln inzwischen vor allem reine Freizeitbeschäftigung.

Nur, ich kann es nicht oft genug wiederholen, Chinesen denken anders als wir. Die glauben doch tatsächlich, dass volkseigene Gleichheit Armut bedeutet und die Ausbeutung durch Kapitalisten Wohlstand bringt. Ein Blick auf das Land damals und heute scheint denen sogar recht zu geben. Ich verstehe schon, so etwas muss einen aufrechten Linken erbittern. Lehrte doch Altmeister Marx, dass das, was da passiert ist, überhaupt nicht hätte passieren können.

Quangzhou

Fujian liegt nicht im Focus der Chinareisenden, bietet aber einiges. Das wäre z.B. Quangzhou. Früher mal eine bedeutende Hafenstadt.

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Nur wenige Kilometer entfernt liegt der kleine Ort Chongwu. Der hat sogar eine Stadtmauer. Erbaut wurde diese in der Ming Zeit. Wie es heute politisch korrekt heißt, um diesen Ort vor den Überfällen japanischer Piraten zu schützen.

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Xianmen

Ein wenig weiter südlich landet man in Xianmen. Hier war man bei der Stadterneuerung etwas behutsamer. Und das sieht dann so aus.

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Vor Xianmen liegt die kleine Insel Gulang Yu. Lonely Planet meint dazu, dies sei eine Insel, auf der man dem Gewusel einer chinesischen Großstadt entfliehen kann. Das muss man aber chinesisch lesen. Heißt im Klartext, an einem normalen Werktage gibt es dort nur wenige 10.000 Tagestouristen und an einem Wochenende viele 10.000 Besucher.

Diese Insel war seit 1903 ein International Foreign Settlement, d.h. chinesische Behörden hatten dort nichts zu sagen.

Ab den 20er Jahren bauten die Besserverdienden ihre Residenzen. Zum Glück hat die Verwaltung inzwischen an denen jeweils ein Schild mit der Aufschrift „Historical Building“ angebracht. Da war ich schon sehr dankbar, allein wäre ich nicht darauf gekommen. Heute gibt es dort sogar ein Orgelmuseum. Bevor hier ein falscher Eindruck entsteht, es handelt sich dabei nicht um eine ehemalige Kirche!

Chinesische Städte werden nicht einmal einen Trostpreis in einem Schönheitswettbewerb erringen. Da ist dann der Bummel durch die Straßen mit ihren alten Villen eine richtige Erholung für das in Europa geschulte Auge.

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Chinesen, die es geschafft hatten, bauten sich dort ebenfalls ihre Residenzen. Die zu besichtigen, ist heute Pflicht organsierter Tagestouristen.

Der Erhaltungszustand ist unterschiedlich und richtet sich vor allem danach, wie die Gebäude heute genutzt werden. Eine Ausnahme habe ich gefunden. Ich glaube mal, das war das ehemalige japanische Konsulat. Die Mitarbeiter des Herrn Hirohito haben sich in China äußerst unbeliebt gemacht. Deshalb sieht man heute im Straßenbild vergleichsweise wenig Autos japanischer Provenienz.

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Toulous

Etwas ganz besonderes sind die Toulou der Hakka tief im Süden. Da die Zeiten damals bewegt waren, marodierende Steuereintreiber und umherziehende Räuberbanden machten das Land unsicher, behalf man sich mit solchen Festungen.

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