China 2015

Chengdu 01 Mao 2015

Mao, immer noch hoch verehrt. Aus welchen Gründen auch immer hat man auf den teuren Grundstücken hinter ihm keine Hochhäuser gebaut.

-Chengdu 02 Mao 2015 Wahrscheinlich wollte man den Blick auf die gelungene nachrevolutionäre Architektur nicht verstellen. Aus den Augenwinkeln kann Herr Mao sogar Starbucks und McDondalds sehen. Sage mir nur einer, die Chinesen hätten keinen Sinn für Humor.

Eigentlich habe ich nun China fertig. Ende der 80er und Anfang der 90er bin ich 4 Monate kreuz und in den letzten 3 Jahren noch einmal 4 Monate quer durch das Land gereist. Natürlich gibt es noch viele weiße Flecken wie z.B. das chinesische Sibirien. Zum Schluss, so richtig interessieren täte mich eine Ost – West Durchquerung Tibets. Leider sind da die Chinesen der Meinung, dies sei viel zu gefährlich für Ausländer und untersagen denen eine solche Reise. So sei z.B. große Höhe dort ein erhebliches gesundheitliches Risiko für Westler, während die den vielen Han, die dort angesiedelt werden, nicht schadet. Das wusste ich aber schon längst, Chinesen sind eben anders.

Aber auch, der Wilde Westen Chinas ist auch ein ausgezeichneter Einstieg für die Stans (Kirgisistan, Tadschikistan usw.) Also, schauen wir mal.

Meine Reiseroute

Ich wollte schon lange mal ein längeres Stück mit einem chinesischen Bullit Train fahren.
Viele Strecken führen durch sehr gebirgiges Gelände. Die sind dann vor allem etwas für Fans, die gern eine Stadtbesichtigung mit der U-Bahn machen. Auf diesen Strecken wechseln sich lange Tunnel mit Brücken ab und man sieht nur wenig vom Lande.

Es gibt auch andere Strecken wie z.B. die von Lanzhou nach Urumqi. In guten 11 Stunden geht es so 1800 km durch das wüstige Hochplateau Quinghais, die Halbwüsten von Gansu, und die Wüste von Xinjiang. Dieser Zug war es dann.

Tibet ist mehr oder minder für Ausländer geschlossen und eine Reise zu den besuchbaren Orten extrem teuer. Wer ein wenig von den tibetischen Graslands und einige Klöster sehen will, kann das auch auf der Strecke von Lanzhou nach Chengdu tun. Wenngleich die Landschaft dort auch ganz anders ist als in Zentraltibet. Genau so öde und leer ist es aber hier wie auch dort.

Von Chengdu waren es dann nur 15 Stunden mit einem normalen Zug und schon war ich in Hunan. Diese Provinz kannte ich noch nicht.

Abgeschlossen habe ich diese Reise in der Umgebung von Guilin. Da war ich zwar schon mehrfach, das es ist dort landschaftlich so schön, dass ich immer wieder gern dorthin fahre.

Reisevorbereitung

Vor dem Reisen nach China haben die Chinesen das Hindernis „Visum“ aufgestellt. Warum eigentlich? Als einziger Grund fällt mir da ein, andere Länder wollen von den Chinesen auch eins.

Bestimmt kann das nicht daran liegen, dass man verhindern will, dass ein Westler im Lande untertaucht. Der ist dort ähnlich unauffällig wie ein Neger in D. Na ja, sage ich lieber wie ein Neger in D vor 20 Jahren.

Die Chinesen, die im Allgemeinen ungemein pragmatisch sind, beherrschen natürlich auch die Kunst, einfache Dinge kompliziert zu machen. So stellen sich die Chinesen vor, man habe alle seine Hotels vorab gebucht und verlangen deshalb deren Buchungsbestätigungen. Da ist dann das Internet hilfreich. Gebucht, ausgedruckt und anschließend die Buchung storniert. Nach all diesem Kram fragt im Lande natürlich keiner. Auch die Mitarbeiter des chinesischen Konsulats auf Phuket kannten diese Technik. Jedoch, Vorschrift ist eben Vorschrift.

Also, alles nicht der Rede wert im Vergleich z.B. zum Antragsverfahren für ein Schengen Visum.

Wer früher einmal mit dem Zug eine längere Strecke unterwegs war, der kennt es. Schlafwagen sind oft Wochen vorher ausgebucht. Aber inzwischen kann man auch in China über das Internet buchen. Wenigstens als Inländer. Für Ausländer gibt es dann einige Agenturen, die das gegen ein gewisses Entgelt übernehmen.

Dann ist es ganz einfach. Man bekommt per email eine Buchungsnummer und geht damit zu einem Automaten. Da China sich sehr international gibt, kann man die Sprache dieses Automaten auch auf Englisch stellen. Der Dialog beginnt dann so:

Insert your 3rd gen ID card

Das war es dann auch schon für mich. Ach so, sagen sollte ich noch dazu, ein Zug- oder Busticket kann man in China nur gegen Vorlage seines (selbstverständlich maschinenlesbarem) Ausweises buchen. Man will dem Schwarzhandel begegnen und deshalb wird jedes Ticket auf den Namen des Käufers ausgestellt. So wenigstens die offizielle Begründung. Ausländer müssen ihren Pass vorlegen und daher hieß ich auf meinen Tickets immer CLK97LZ3.

Auch dieses Problem ließ sich leicht lösen. Der freundliche Schalterbeamte druckte mir meine Tickets aus. Natürlich nur, nachdem er meinen Pass gesehen hatte und ich ihm erklärt hatte, wie der zu lesen sei. China wäre nicht China wären die Schlange an jedem Schalter nicht immer so lang, dass man wenigstens eine gute Stunde rechnen sollte, bis man dran ist. Sollte sie mal zufällig kürzer werden, wird der Schalter geschlossen.

Der guten Ordnung halber, auf Busstationen ist das wesentlich unkomplizierter. Kennt man die Abfahrzeiten, reicht es, eine gute halbe Stunde vor Abfahrt zu erscheinen. In einem modernen Land wie China stehen die Abfahrtzeiten auch im Internet. Na ja, wenigstens weiß man, wie viele Busse pro Tag fahren (sollten). Leider kann das aber nur der erfragen, der mit der dort üblichen Schrift vertraut ist.

Lanzhou 01Nichts ist sicher in China, auch an Busstationen kann es schon mal etwas voller werden. Das allgegenwärtige Auge des Gesetztes in China achtet sehr darauf, dass sich nirgendwo „ruhende“ Menschenansammlungen bilden. Jedoch eben manchmal, so wie hier, geht es nicht anders.

Zum guten Schluss noch eine Eilmeldung aus China:

Unlängst las ich, dass China seine strenge Ein Kind Politik aufgibt. Auf Antrag ist ein zweites gestattet. Die Arbeitskräfte werden knapp. Und das ist in einem Land, in dem immer noch vielfach so gearbeitet wird, schon bitter.

Xiahe 03Die demographische Situation Chinas ist der Deutschlands sehr ähnlich. Ich bin richtig gespannt, wie die Chinesen damit umgehen werden.

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